Wie wir zu 2 Patenten kamen

Wenn ein Koch zu einem Patentanwalt geht und ihm sein neuestes ausgefallenes Rezept präsentiert, wird er sofort rausgeschmissen. Kochrezepte sind nicht patentierbar. Auch wenn Sie so ausgefallene Zutaten nehmen, wie man sich vorstellen kann. Zwei unserer Produkte basieren jedoch auf einem Patent. Der Grund dafür ist, dass wir für diese Produkte komplett neue Produktionsmethodiken entwickeln mussten.

Kochen, Backen und andere Arten der Lebensmittelherstellung basieren – auch wenn es um Süßwaren geht – auf den chemischen und physikalischen Eigenschaften von Zucker. Wenn sie Zucker durch eine andere süße Zutat ersetzen möchten, bedeutet das nicht unbedingt, dass alles genauso funktioniert wie mit Zucker.

 

 

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Bei vielen Produkten ist es keine große Sache, Zucker zu ersetzen, solange Sie als Zuckrerersatz Maltol nehmen. das normalem Zucker ziemlich ähnlich ist und einige gute Kocheigenschaften hat. Leider ist genau dieses Malthitol nicht so gut verträglich und hat für viele Menschen - sagen wir mal - abführende Wirkung.

 

Besser verträgliche Zutaten wie Erythrit sind in der Lebensmittelindustrie schwer zu handhaben und es gibt nur sehr wenige zuckerfreie Produkte auf Basis dieser für den menschlichen Verzehr optimalen Zutat. Als wir unsere ersten Ideen für wirklich gute und leckere zuckerfreie Müsli Rezepte hatten, bekamen wir die Nachricht, dass es niemanden gibt, der das herstellen kann, und wir mußten feststellen, dass es für unsere Idee noch nicht einmal eine geeignete Maschine gab.

 

Also mussten wir unsere eigenen Prozesse entwickeln und im Falle unseres crunchyx Müslis sogar eine eigene Müsli-Maschine konstruieren. Der Vorteil war, dass wir dieses neue Verfahren patentieren konnten.

 

Die Geschichte unseres zweiten Patents für zuckerfreie Schokopops war sogar noch spannender.

Die Basis für diese Erfindung war eher ein Zufall. Ich war gerade dabei, eine neue Zutat für unser Müsli zu entwickeln, die schokoladig und sehr porig sein sollte. Entwicklung durfte man sich zu dieser Zeit bei uns noch nicht im Labor vorstellen. Das Ganze fand zu Hause in der Küche statt. Ich habe dann verschiedene Mischungen probiert und dann in den Backofen gebracht.

Ich staunte nicht schlecht, als bei einer Mischung aus einem murmelgroßen Teigklumpen plötzlich ein Tennisballgroßer Kuchen geworden war. Und dazu noch knusprig!

erythrit

Nach einigen Recherchen fand ich heraus, dass man ein solches Produkt mit einem Extruder in größeren Mengen herstellen kann. Das musste ich ausprobieren.  Schnell fand ich heraus, dass es Firmen mit einem Technikum gibt, in das man sich tageweise für solche Experimente einmieten kann.

Doch die Anrufe bei diesen Dienstleistern waren dann sehr frustrierend.  "Das haben schon ganz andere versucht.", "Extrusion ohne Stärke funktioniert nicht.", "Machen Sie sich da keine Hoffnungen".

Trotzdem hatte sich mein Dickkopf durchgesetzt und 2 Wochen Später war ich mit jeweils einem Sack meiner Zutaten in einem Labor in Duisburg. Da passierte dann das unerwartete: Schon nach 30 Minuten Probieren kamen aus der Maschine wunderbar lockere, knusprige Schokopops! Mir war sofort klar: das war ein Durchbruch und ich werde der erste sein, der diese Art von für Kinder besonders attraktive Produkte in einer gesunden Version anbieten kann.   Die Grundlage für das 2. Patent war gelegt.